All-time classic: „Hilf mir, es selbst zu tun“ Maria Montessori
Anfang des Jahres in einem Vorstellungsgespräch glichen eine Führungskraft und ich unsere Führungsstile miteinander ab. Ein wichtiger Punkt, spiegeln die Führungsprinzipien eines Unternehmens doch 1:1 die Unternehmenskultur wider. Als ich gefragt wurde, ob eine Führungskraft, die als Coach agiert, nicht viel zu sehr Harmonie orientiert sei, war ich zunächst etwas irritiert. Schließlich glaube ich fest daran, dass eine Führungskraft nicht über Kommando und Kontrolle führen, sondern die Mitarbeiter:innen befähigen sollte, ihr Potenzial auszuschöpfen und Selbstverantwortung zu übernehmen.
Eigenverantwortliches Handeln ist die Voraussetzung für Erfolg und Zufriedenheit in der Welt des New Work, an dem spätestens seit 2020 ein Unternehmen kaum noch vorbeikommt. Darüber wurde bereits viel geschrieben und diskutiert.
Durch die äußeren Umstände erleben wir ein nie da gewesene(s)
- geräuschloses Verschmelzen von Arbeits- und Privatwelt (Life Blending)
- Schnelllebigkeit und komplexe Rollenerwartungen, die häufig mit flacheren Hierarchien und mehr
- Verantwortung für einzelne Mitarbeiter:innen in den Unternehmen einhergehen
- höhere Frequenzen bei Entscheidungen und Umsetzungen
- starke Unsicherheit im Hinblick auf zukünftige Entwicklungen
Da hilft es natürlich, wenn Mitarbeiter:innen nicht immer auf die Weisungen der Führungskraft warten müssen, sondern Entscheidungen auch selbst treffen können und dürfen.
Wenn New Work also mehr Flexibilität, Dynamik, Freiraum, Kreativität, Selbstführung und letztlich auch Effizienz bedeutet, wie kann ein Unternehmen und die Führungskraft im Speziellen dies dann ermöglichen?
Ich glaube daran, dass ein Führungsstil, der die Mitarbeiter:innen dabei unterstützt, sich selbst zu führen, die Antwort ist. Eine Führungskraft mit Coaching Expertise ist hier klar im Vorteil. Neben organisatorischen Veränderungen bedeutet dies auch weg vom Kontrollwahnsinn hin zu Motivation und Unterstützung von Teams und einzelnen Mitarbeiter:innen. Es geht darum, als Führungskraft transparente Orientierung für selbstbestimmte Entscheidungen zu geben und Freiraum für Kreativität einzuräumen.
Kurz zurück zu meinem Gespräch. Wollte man mich mit der Harmonie-Frage testen oder klafften hier einfach die Vorstellungen darüber auseinander, was es als Führungskraft mit Coaching Expertise wirklich benötigt? Ich weiß es bis heute nicht.
Es hat mich aber darin bestärkt, dass Führen mit Coaching Expertise eine Frage der Haltung, des Mindsets ist. Dies entspricht auch der Mission der Calumis Akademie, an der ich gerade meine Ausbildung zum Zertifizierten Systemischen Business Coach (dvct) absolviere.
Hilfe zur Selbsthilfe war zudem bereits in der Montessori Philosophie und ist im Coaching der Schlüssel. Für die Führungskraft bedeutet es, immer mal wieder ein Stückweit auszuhalten, dass ein anderer Weg für eine Lösung eingeschlagen wird als man selbst ihn gegangen wäre. Und es geht darum, Mitarbeiter:innen und Teams eher zu befähigen und begleiten als diese zu verwalten. Diese Haltung ist häufig nichts, was auf Knopfdruck bei jeder Führungskraft abgerufen werden kann, aber etwas, was sich sensibilisieren und entwickeln lässt.
Führungskräfte, die lernen, sich selbst zu führen und dabei ihren eigenen Führungsstil zu reflektieren, sind in der Lage, Mitarbeiter:innen zur Eigeninitiative zu motivieren. Idealerweise bevor der New Work Prozess so richtig in Gang gesetzt wird.
Die Lösung dafür sind gezielte Führungskräfte Entwicklungen. Eine weitere, sehr nachhaltige Option ist eine Coaching Ausbildung, die sich definitiv auch für Führungskräfte eignet. Die Coaching Ausbildung ist im Übrigen – wie ich seit Monaten selbst erfahre – auch wunderbar effektiv in virtuellen Modulen, wenn dies die äußeren Umstände erfordern. Gleichzeitig hat sie mich als Coach schon während der Ausbildung geschult, die Coachings mit meinen Übungsklienten sowohl live und in Farbe als auch per Videotelefonie durchzuführen. Eine Anforderung im Coaching, die gekommen ist, um zu bleiben.